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Bericht der Regionalzeitung MOZ am 27.07.2001 im Lokalteil

Fürstenwalde - Nachrichten

Zerstörungen an der Osterquelle – Langewahler Spreeangler sind sauer

Langewahl (elk/MOZ) - Die Langewahler Spreeangler sind stocksauer. „Meine Mitstreiter haben die Nase gestrichen davon voll, immer wieder die Spuren von Vandalismus und Zerstörung zu beseitigen, die Unbekannte an der Osterquelle in den Dubrower Bergen anrichten“, sagt Manfred Brosinsky, der Vorsitzenden des Anglervereins.
Erst Ende Juni hatten sich, wie berichtet, Unbekannte an der Quelle „ausgetobt“ – das Geländer am Teich herausgerissen, eine Bank ramponiert und in das kleine Gewässer geworfen. Damit nicht genug. „Wenn Ferien sind, ziehen täglich scharenweise Kinder zur Quelle, angeblich, um dort zu spielen. Umfangreiche Zerstörungen haben wir bereits in der ersten Woche der Sommerferien feststellen müssen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
So sind zum Beispiel die abgerissenen Geländerteile in den Teich geworfen und die Goldfische heraus gekeschert worden. Größerer Schaden wurde direkt an der Quelle angerichtet. Der mit Natursteinen gestaltete Quellbereich ist zerstört, und das rustikale Auslaufrohr in Form eines Entenkopfes wurde aus der Befestigung gerissen und entwendet.
„Die Quelle ist zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel. Höhepunkte sind das seit etwa 100 Jahren bekannte Osterwasser-holen, der Familientreff am Ostersonntag zum Eierkullern und der immer gut besuchte Pfingstfrühschoppen mit den Spreetaler Blasmusikanten“, erzählt Manfred Brosinsky. Auch Osterfeuer – ein Brauch der aus den Sonnenwendfeiern vorchristlicher Zeiten herrühre – gehörten zu den Traditionen an der Quelle.
Seit elf Jahren setzen sich die Langewahler Angler für den Erhalt der Osterquelle und Pflege des Brauchtums ein. Mit der Aktion „Saubere Quelle“ wird jedes Jahr zu Ostern alles für die bevorstehende Saison hergerichtet, unterstützt von der freiwilligen Feuerwehr, dem Faschingsclub, dem Jugendklub und den Gemeindevertretern. Dabei ist jedes Mal Großreinemachen angesagt, und die bauliche Anlage wird instand gesetzt bzw. erneuert.
„Leider waren auch in diesem Jahr alle Mühen umsonst. Am Ostersonntag war alles wieder zerstört: Tische, Bänke, Geländer und Wegweiser aus ihren Befestigungen gerissen und verbrannt“, ärgert sich Manfred Brosinsky. Nur durch kurzfristige Aufräumarbeiten am frühen Ostersonntag sei den ersten Besuchern der Anblick der totalen Verwüstung erspart geblieben.
„Wir Langewahler Angler appellieren an Kinder, aber auch an die Jugendlichen, die unsere alten Bräuche pflegen und in der Osternacht an der Quelle ihr Vergnügen suchen. Sie sollten dabei auf die wenigen Chaoten Einfluss nehmen, die bereits mit Zerstörungsabsichten dort aufkreuzen“, sagt Manfred Brosinsky. Die Angler bitten aber auch die Eltern auf ihre Sprößlinge Einfluss zu nehmen, wenn sie erfahren, dass es wieder abgeht zur Quelle.
Ein Hinweis hat Manfred Brosinsky auch noch für die Hundebesitzer, die ihre Tiere im Quellteich baden lassen. „Das Wasser dort wird jedesmal aufgewühlt und der Lebensraum von Pflanzen, Fischen und Kleintiere zerstört.“ Die größten Schäden entstehen so im Frühjahr, wenn die Kröten im Teich laichen, stellen die Langewahler Angler immer wieder fest.
Freitag, 27. Juli 2001 (16:20 Uhr)